Der Finanzierungsbegriff wird in der Finanzökonomie aus der Sicht des Anlegers betrachtet. Unternehmen haben im Bereich der Kapitalaufbringung verschiedenste Möglichkeiten. Jede dieser Möglichkeit weist andere Gestaltungparameter auf. Vor allem die damit verbunden Mitbestimmungs-, Kontroll-, Zahlungs- und Informationsbeziehungen sind von besonderer Bedeutung. Eine falsch gewählte Finanzierung kann auch negative Folgen für ein Unternehmen haben. Vor allem Mitbestimmungsrechte können hierbei verloren gehen. Die Autonomie eines Unternehmens ist maßgeblich von der Gestaltung der Kapitalbeschaffung abhängig.
Die Finanzierungsarten können nach verschiedenen Parametern bestimmt werden. Folgende Kriterien haben Einfluss darauf:
Finanzierungsanlass
Die Finanzierung ist maßgeblich vom Anlass abhängig. Anhand des Anlasses ist der Zweck und somit die Zielsetzung ableitbar. Der Anlass ist somit enorm wichtig um Erkenntnisse über den Finanzierungsbedarf – die Finanzierungsausprägungen zu gewinnen. Aufgrund unterschiedlicher Bedarfsfälle kommen unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten in Betracht.
Finanzierungsdauer
Auch die Finanzierungsdauer ist maßgeblich vom Finanzierungsanlass abhängig. Aufgrund des Bedarfes kann man schnell feststellen, ob es sich um eine kurz-, mittel- oder langfristige sowie ein- oder mehrmalige / fortlaufende Finanzierungsanforderung handelt. Finanzierungen unter einem Jahr zählen in der Regel zu kurzfristigen, 1-5 jährige zu mittelfristigen und über 5 jährige zu langfristigen Finanzierungsformen. Eine fristenkongruente Finanzierung von Investitionen ist für Unternehmen von besonderer Bedeutung. Die Gefahr eines Liquiditätsengpasses und damit verbunden die eines Konkurses wird somit gemildert.
Rechtstellung des Kapitalgebers
Bei der Frage nach der Finanzierungsart müssen sich Unternehmen zwischen Eigen- und Fremdfinanzierungsformen entscheiden. Die Rechtstellung des Kapitalgebers ist maßgeblich für die damit verbunden Informations-, Mitbestimmung- sowie Kontrollrechte.
Herkunft des Kapitals
Ungeachtet der Rechtstellung des Kapitalgebers kann bei der Herkunft des Kapitals zwischen Innen- und Außenfinanzierung unterschieden werden. Wird dem Unternehmen Kapital von außerhalb zugeführt handelt es sich um eine Außenfinanzierung. Bei der Innenfinanzierung wird dem Unternehmen hingegen Kapital durch den internen Wertschaffungsprozess bereitgestellt. Beide Arten der Finanzierung haben ihre Vor- und Nachteile. Je nach Unternehmensziel und Möglichkeit müssen sich Unternehmen selbstständig für die Wahl zwischen Eigen- oder Fremd- sowie Innen- oder Außenfinanzierung entscheiden.